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Es tut mir Leid, dass es mir Leid tut
04.07.2014

"Ich habe mich umgedreht, um mich zu überzeugen, ob sie sich umgeschaut hat. Dabei schaute ich nur um, um festzustellen, dass ich mich umgeschaut habe". Diese freie Übersetzung einer Strophe aus einem russischen Lied mag verwirrend klingen; andererseits - wenn man sich mit deren Inhalt auseinandersetzt, fängt man an, sich einige Gedanken über den Sinn und die Sinnhaftigkeit zu machen.

Was passiert ist, ist passiert. Zurückblicken nimmt nur Zeit und macht krank. Nichtdestotrotz begleitet uns unsere Vergangenheit auch noch in der Gegenwart. Schlüsse zu ziehen und über bestimmte Aktivitäten in der Vergangenheit nachzudenken, kann oft hilfreich sein, um in manchen Sachen Klarheit zu verschaffen und die gleichen Fehler in der Zukunft zu vermeiden.

Immerhin ist die Vergangenheit Teil unseres Lebens. Sinnvoll ist es, damit abzuschließen und wie einen Pokal einfach nur auf einem Regal als schönes Erinnerungsstück zu haben. In der Realtität aber ist die Vergangenheit oft ein Anker…

Eigentlich geht es überhaupt nicht um die Vergangenheit. Das Leben ist kein Honiglecken. Stress, Hektik und Zeitmangel sind fixer Bestandteil unseres Lebens. Effizienz, Schnelligkeit, qualitative und quantitative Erledigung statt quantitative Erledigungen ohne Qualität und neue Ideen gefragt. Wer jedoch in seiner Kindheit ein Luxusleben gelebt hat, hat es im Erwachsenenleben nicht so einfach. Denn dort gibt es keine Mama, die einem grantigen Schüler die Tasche einpackt oder den Tisch selbst decken muss, nachdem das Kind zehnmal aufgefordert wurde, nun mal endlich seinen Beitrag zu leisten. Niemand wäscht einem Wäsche. Es heißt nun, alleine Kochen und die ausgefallene Lampe im Flur repariert sich auch nicht von selbst. Von nun an heißt es, Verantwortung für die eigenen Taten zu übernehmen und die Sachen fertig zu machen. Man soll auf sich selbst Acht nehmen und muss sich das Leben selbst ermöglichen, das man sich wünscht.

Wünschen und Wollen gehört zwar zum Programm des Weiterkommens, jedoch sind diese ohne das notwendige Tun nichts wert. Da wir Menschen oft keine Verantwortung übernehmen können oder wollen oder uns nicht ausreichend anstrengen, nicht die notwendigen Maßnahmen für bestimmte Erledigungen setzen, staut sich das Unerledigte auf und es geht nichts weiter. Und wer will schon die Schuld daran tragen? Natürlich keiner. Es muss aber einen Schuldigen geben, denn von alleine entstehen Probleme nicht.

Oft bereut man die Sachen, die bereits passiert sind und deren Konsequenzen uns in der Gegenwart einholen. Viele Sachen, wenn man diese mit anderen Augen betrachtet, kann und sollte man ändern. Wenn man sieht, dass eine Ehe nur noch ein langweiliges Nebeneinanderschlafen ist, Probleme nicht angesprochen werden und es keine Auseinandersetzung mehr gibt, macht man sich Gedanken über eine Scheidung. Oder wenn man merkt, dass man im Studium nicht weiterkommt und es einen der gelernte Stoff gar nicht interessiert, so wechselt man die Studienrichtung.

Man sollte niemals Opfer der eigenen Faulheit, Depressionen und mangelnden Willenskraft werden.

"Man ist des eigenen Glückes Schmied". Einfach sofort und jetzt anpacken, Fehler nachkorrigieren - jedoch sollte man keine Angst davor haben, Fehler zu machen, sondern selbstbewusst und selbstsicher agieren und einfach immer nach vorne schauen, positiv bleiben - das muss zum eigenen Konzept werden.


die-frau.at